Diagnostik
Die Diagnostik in der traditionellen europäischen Naturheilkunde (TEN) basiert auf einem ganzheitlichen Verständnis des Menschen und seiner Wechselwirkungen mit der Umwelt. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die Krankheit selbst, sondern der gesamte Mensch mit seiner Konstitution, Lebensweise, Ernährung und psychischem Zustand. Die Diagnostik umfasst mehrere spezifische Verfahren:
🔎 1. Konstitutionsdiagnostik
Diese zielt darauf ab, die grundlegende körperlich-geistige Veranlagung eines Menschen zu erfassen. Dazu zählen:
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Temperamentenlehre (Humoralmedizin):
- Basierend auf den vier Säften (Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker)
- Ziel: Erkennen eines Ungleichgewichts der Körpersäfte -
Elementelehre: Bezug zu den vier Elementen (Feuer, Wasser, Erde, Luft)
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Konstitutionstypen nach Physis und Psyche (z. B. robuste vs. empfindsame Konstitution)
👁️ 2. Antlitzdiagnose
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Analyse von Gesichtsfarbe, Falten, Glanz, Spannkraft, Rötungen
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Hinweise auf Organschwächen oder Stoffwechselstörungen
👅 3. Zungendiagnose
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Beobachtung von Form, Farbe, Belägen und Rissen auf der Zunge
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Rückschlüsse auf Verdauung, Organsysteme und energetische Zustände
👀 4. Irisdiagnose (Augendiagnose)
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Analyse der Struktur, Farbe und Zeichnungen der Iris
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Rückschlüsse auf Konstitution, Organbelastungen und Schwächen
🤲 5. Pulsdiagnose
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Fühlen des Pulses zur Einschätzung von Kraft, Qualität und Rhythmus
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Besonders
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in integrativen Praxen zu finden
💬 6. Anamnese (Gespräch mit dem Patienten)
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aktuelle Beschwerden
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Lebensweise
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Ernährung
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Schlaf
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seelischer Zustand
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Krankheitsgeschichte
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Ziel: Ursachenerkennung und nicht nur Symptombehandlung
🧬 7. Moderne Ergänzungen
Je nach Beschwerde oder Befund können auch moderne Methoden mit einbezogen, z. B.:
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Labordiagnostik (Blut, Stuhl, Urin)
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Haarmineralstoffanalyse
